Editorial

 

Liebe Freunde, Kollegen, Medienschaffende,

»yeahyeahyeah, ich habe mich heute morgen richtig gefreut. die erste post seit monaten, die spass gemacht hat. vielen, vielen dank. wie lustig – die chilies. ich war erst etwas irritiert... alufolie und da rieselte so etwas raus. na, ich dachte schon ;-))))) ich freue mich. liebe grüße moni.«

Bei dieser Mail der Hauptgewinnerin freut sich die »Escapade«-Redaktion gleich auch noch mal. Dabei hatte das Eintüten des Hörbuchs, der Reportage-CD und der Gewürzschoten als Bonus ähnlich gemischte Gefühle verursacht: »Was denkt Moni wohl beim Anblick des Alubeutelchens...?«
Einfach scharf! war die Leserbeteiligung. Des Rätsels Lösung und Gewinner geben wir ganz unten bekannt.

Warm und wohlig im Winter. Wir wollen Wellness. Wären doch schöne Titelzeilen für ein Frauenmagazin, oder? »Escapade belles-lettres« widmet sich diesem Themenbereich hoffentlich in Eurem Sinne.

Im Herbst erschien im Reisteil der SZ ein Artikel über Romantikhotels. Als wir den Reporter kontaktierten (der uns schon so oft zum Lachen gebracht hatte), wussten wir noch gar nicht, dass er bereits Bestseller-Autor ist. Umso netter, dass Titus Arnu seinen »Kuschelalarm« hier zur Verfügung stellt. Vielen Dank!

Ebenfalls Dank geht an dieser Stelleauch an »Social Web Strategist« Frank Tentler. Er hat uns fürs web 2.0 fit gemacht. www.franktentler.com berät Firmen, Kommunen, Museen, Verbände, Kulturschaffende und nun auch »Escapade«. Unsere »belles-lettres« stehen nun im Netz und müssen sich eigentlich nicht mehr durch Eure Mail-Postkästen quälen. Viel einfacher geht's nun über Eure Suchmaschine: www.escapade.posterous.com.

Gleich dadurch kamen schon interessante Kontakte zustande. Einer zu Jörg Scholz, www.traktorimnetz.de, der dieses Mal den Soundtrack mit seiner ehemaligen Band »Flowers On The Breast« liefert. Wie gemacht fürs Aufmacherfoto. Zufälle gibt's... Oder ist etwa doch alles Vorbestimmung? fragen sich

Eure
Flora Jörgens und Silke Vogten

Foto: Flora Jörgens

'Supernixen'
ein Hotel der Extraklasse

 

Willkommen auf unserem Anwesen im tiefen Tal!
'Supernixen' möchte Sie mit einem maßgeschneiderten Komplett-Arrangement einmal so richtig verhöhnen.

Damit Sie Ihrem Alltag, der Sie mit Monotonie, Überdruss und Beziehungsstress vereinnahmt, auf keinen Fall entkommen können, empfehlen wir Ihnen unseren Sad-, Mad- und Badness-Bereich.

Im Bad-Nassbereich waten Sie zunächst durch ein Meer aus Tränen: ein Spa der Luxus-Kategorie. In unseren großzügig gehaltenen Blut-und-Wasser-Räumen möchten wir Sie wieder richtig zum Schwitzen bringen. Lassen Sie hier doch einmal Ihre Seele baumeln! Den Strick dazu händigen wir Ihnen gerne am Empfang aus.

In unserem einfach, aber dennoch geschmacklos ausgestatteten Dressing Room helfen Ihnen raffiniert angebrachte Wandspiegel, Ihren Körper einmal im rechten Licht zu betrachten.
Die Farbtemperatur der extra dafür installierten Leuchten entspricht sage und schreibe 4000 K, also dem Schlechtfühl-Effekt halb ausgebrannter Neonröhren.
Gern schalten wir auf Ihren Wunsch noch Halogen-Strahler von oben ein, um den Cellulite-Fortschritt auf Ihren Hüften, die Besenreiser ihrer kalkweißen Beine und die Hautunreinheiten auf Dekolleté und Gesicht eindrucksvoll zu illuminieren.
Auch die Neigung zu Krampfadern soll Ihnen gebirgsquell-klar werden, ebenso wie Ihre Problemzonen Bauch, Oberschenkel und Po. Vom Rest ganz zu schweigen.

Ihre erschlafften Züge, Falten und Krähenfüße sind eine echte Herausforderung für uns. Der sich die Mitarbeiterinnen im beauty-against-the-beast-Salon natürlich nicht annehmen.
Anstelle einer umfangreichen Maniküre können Sie Ihre brüchigen Nägel ganz nach Ihren eigenen Wünschen weiter abknabbern. Pediküre und Fußreflexzonenmassage sind natürlich obligatorisch. Wenn Sie dann noch laufen können, empfehlen wir Ihnen den Besuch unserer weiteren Räumlichkeiten:

Im Sadness-I-Bereich können wir Ihnen Hitzewallungen anbieten, die Ihren Kreislauf so in Schwung bringen, dass Sie anschließend Unruhe, Schlafstörungen und Gereiztheit wieder zu schätzen lernen.

Der Sadness-II-Bereich arbeitet mit lauwarmen Temperaturen, windelweichen Widersprüchen und sedativen Anwendungen. Hier werden sie so lange im Schongang behandelt, bis Sie sich wünschen, den Nächstbesten in die Mangel zu nehmen.

Im Licht-durchfluteten Madness-Atrium können Sie sich blenden lassen: ob durch faule Ausreden, Liebesschwüre oder, falls das eher Ihrem Geschmack entspricht, dreiste Lügen, die jeglicher Grundlage entbehren. Für jede fehlschlagende Beziehung halten wir ein entsprechendes Angebot bereit. Gehören Sie zu den anspruchsvollen Frauen, die gepflegte Nörgeleien zu schätzen wissen? Fühlen Sie bei einem Glas Wein vorm Kamin mit Ihrem Partner eher bourgeoises Unbehagen oder schlichte Langeweile? Wenn Sie über langjährige Praxis im Vorspielen, An- und Enttäuschen, Ver- und Ableugnen verfügen, kommen Sie bei uns im Madness-Atrium auf Ihre Kosten.
Fragen Sie dort auch nach unseren packages, die Hohn, Ärger und mehr versprechen.

Sollten Sie Single sein, können wir Ihnen Darkroom I empfehlen, gegen dessen massive Wände Sie so lang hämmern können, bis Einsamkeit, Frust und die Angst vorm Älterwerden in großen Wellen über Ihnen zusammenschlagen.

In unserem Badness-Pool finden Sie anschließend Anspannung beim Schwimmen gegen den Strom, den wir gerne für Sie ins 60 Grad warme Wasser einleiten.

Falls Sie unsure 5-tägiges Special Offer gebucht haben, händigen wir Ihnen gern gegen den geringen Aufpreis »Tränen« einen Backstage-Pass aus, der Ihnen access to all areas derpsychischen Abgründe bietet.

Special Offer

includes:

Begrüßungs-Cocktail
Ein Vomitiv zum Einchecken.

Unser reichhaltiges Breakdown-Buffet
Zum Frühstück nehmen Sie Platz in unserem Rest-Room, wo Sie sich an unserem all-you-can-eat-and-puke-Buffet bedienen können, bis es Ihnen wieder hoch kommt.

Meet and Greet
Fühlen Sie sich wie im Paradies in unserem Garten. Hier treffen Sie in gezwungener Atmosphäre Leute, die Sie nie kennenlernen wollten.

Backstage Event
Der Blick hinter die Kulissen der Routine. Ein sinnliches Erlebnis der ganz anderen Art, das Sie noch lange in denkbar schlechter Erinnerung halten werden. Sie bekommen Einblicke, die sich gewaschen haben, und zwar bevor Sie Ihre schmutzige Wäsche auspacken.

Vacuousness-Wraps
Wir wickeln Sie ganz langsam ein und zerren dann mit unseren leeren Versprechungen an Ihren Nerven. Bis Ihnen die Ohren klingeln wispern wir von fernen Freuden, geheimen Lüsten und anderen schönen Dingen, die Sie bislang verpasst haben.

Tantalos
Eine etwas verschärfte Variante der Vacuousness-Wraps für die, die gerne etwas gereizter werden. Dazu rufen wir Bilder, Filme, Geräusche und Düfte aus unserem umfangreichen Romantik-Archiv ab, um Ihre Nerven völlig zu zerrütten.

Darkroom II
Unser zweites Angebot, das sich ausschließlich an Singles richtet. Es erwarten Sie Räume, deren Wände nicht wie in Darkroom I massiv sind, sondern nach Herzenslust durchbohrt werden können. Immer noch besser, als Löcher in die Luft zu starren und weiter Ihre Leber zu perforieren. Sollten Se in einer Beziehung stecken, ist Ihnen der Zutritt hierzu allerdings leider verwehrt. Sie können sich aber in einer ruhigen Ecke unseres Tantalos-Bereichs ausmalen, was im Darkroom II abläuft. Wir geben Ihnen auf schlechte Laune, Neid und Missgunst eine mehrjährige Garantie.

Preis:
auf Anfrage. Sie werden schon sehen, was Sie davon haben.

Flora Jörgens

Foto: Dirk Bannert

Dirk Bannert, Köln, arbeitet als Fotograf für Magazine, Tageszeitungen und Industrieunternehmen. Mehr unter www.foto-bannert.de

Kuschelalarm

 

Im Kamin knistert das Holzfeuer, draußen nieselt es. Aus den geschickt versteckten Lautsprecherboxen wabert sanfter Schmusesound, das Hotel hat freundlicherweise einen hauseigenen Kuschelrock-Sampler bereit gelegt. Das Vier-Gänge-Menu und der Wein haben vorzüglich gemundet, die im Raum verteilten Kerzen flackern, in der freistehenden Wanne blubbert das Schaumbad. Auf dem Badewannenrand liegen sogar Rosenblüten. Trotzdem kommtirgendwie keine Stimmung auf.
Er: »Warum steigst du nicht mit mir in die Wanne?« Sie: »Das ist doch albern.«
Er: »Warum?« Sie: »Nur weil wir dieses Romantik-Arrangement gebucht haben, muss es noch lange nicht romantisch sein.« Er: »Aber es ist doch romantisch...? Kerzen, Rosen Wein – was ist jetzt bitte in diesem Moment unromantisch?« Sie: »Du.«
Wir blenden uns aus der darauffolgenden, anstrengenden, extrem unromantischen Diskussion dezent aus und leiten über zum Grundsätzlichen.
»Das Wesen der Romantik ist die Ungewissheit«, lässt Oscar Wilde eine seiner Figuren in der Komödie »The Importance of Being Earnest« sagen. Der Mann kannte sich aus, denn nichts kann einem so unromantisch vorkommen, wie die organisierte Form der Romantik. Die Kuschelrock-CD vermag Kuscheltendenzen schon im Ansatz zu zerstören. DVD-Abende mit romantischen Komödien können Männer zum Schreien bringen, und zwar nicht vor Begeisterung. Und das Romantik-Arrangement im Hotel ist oft der garantierte Tod jeglicher Romantik.
Das handelsübliche Romantik-Arrangement besteht in der Regel aus einer Flasche Sekt, einem Obstkorb, einem »Candle-Light-Dinner« sowie einem »üppigen Zimmerfrühstück«. Gegen Sekt, Obst, Kerzen und ein schönes Frühstück ist ja nichts einzuwenden. Das Problem ist die Zweckgebundenheit. Der Romantik-Kurzurlauber rechnet ganz fest damit, dass sich durch das Sekttrinken, das Verzehren von Trauben und Äpfeln, durch das Bestreichen von Frühstücksbrötchen neben dem Bett automatisch eine Art Turbo-Romantik einstellt. Denn erstens fehlt einem so etwas schmerzlich im Alltag und zweitens hat man ja genau so ein Zeugs gebucht und dafür eine Pauschale bezahlt, die fast so üppig war wie das Frühstücksbuffet.
Die Romantik, wie sie Joseph von Eichendorff in seinen Liebesgedichten beschwor, ist der literarische Versuch, unbewusste Gefühle auszudrücken. die Romantik, wie sie von Marketingleuten im Tourismus verstanden wird, ist dagegen der sehr bewusste Versuch, mit Gefühlssimulationen ihr Geschäft anzukurbeln. Wie kann man die langweilige Frühstückspension in Bad Lippspringe bloß beleben? Wie füllt man die teuren Suiten des neu erbauten Wellnesshotels in Tirol auch an verregneten Werktagen in der Nebensaison? Und wie lockt man Urlauber bitte in ein Hotel, das direkt neben der Chemiebrache Bitterfeld-Wolfen liegt? Genau!
Das »Kuschelhotel« Maiers in Loipersdorf etwa, ein »Vier-Sterne-Love-&-Relax«-Haus, liegt eingebettet in einen »Liebesgarten«. Paare können in dem Kärntner Hotel »Romantik-Traumtage« buchen, ein rot leuchtendes Neon-Herz von der Fassade signalisiert, worum es dort gehen soll. Das »Love-Whirl-Boot« lädt zum gemeinschaftlichen Lust-Blubbern ein und die Zimmer heißen nicht Zimmer, sondern »Jungle-Lovesuite« oder »Deep Purzle Loveroom«. Als Extra können die Paare einen fertig mit »Ich liebe dich« beschrifteten Luftballon bestellen oder gar für 29 Euro Sahne, Schokosauce, Eiswürfel und Früchte aufs Zimmer bringen lassen, um damit den Partner zu garnieren.
Ist man ein böser, unsensibler Mensch, wenn man solche »Kuschelextras« lieber nicht möchte? Ist man gefühllos, nur weil man diese organisierten Emotions-Events eher als Nötigung empfindet? Ist man phantasielos, weil man das »Phantasie-Spezial« (eine Flasche Sekt und ein Früchteteller im Kerzenschein für eine Stunde) für 85 Euro entschieden ablehnt? Nein, es ist nur konsequent. Denn Menschen, die diesen Romantikterror hassen, haben normalerweise auch etwas gegen Zierkissen, verschnörkelte Stuhllehnen, lachsfarbene Wolldecken, geblümte Vorhänge und ähnliche Produkte der rustikal-romantischen Möbelindustrie.
Romantik ist ein Riesen-Verkaufsargument. »Romantik macht Spaß und belebt die Phantasie«, lautet das Motto des Hotels Bergergut im österreichischen Mühlviertel. Das Haus ist auf frisch verliebte Paare oder nicht mehr ganz so verliebte Paare eingestellt, die ihre Beziehung wieder in Gang bringen wollen. Zur Wahl stehen eine Paradies-Suite mit Apfelbäumchen und Whirl-Wanne, eine Höllen-Suite oder ein Teufelchenzimmer in Folterkeller-Optik mit Ketten und stilisierten Spinnweben. Das Zeithotel in Bettenburg im Berner Oberland hat ein ähnliches Kuschel-Konzept, es hat nur für Paare geöffnet, die betont romantisch sein wollen. Die Themenzimmer heißen »Bounty Beach« (mit Sauna und Hängematte) oder »Sin City Suite« (mit Striptease-Stange, Glitzerkugel und Karaoke-Anlage).
Nicht immer, aber oft sind es eher die Männer, die bei inszenierten Romantik-Abenden nicht mitspielen. Sie wollen nicht verträumt schauen müssen, wenn die herzförmige Duftkerze brennt, sie wollen nicht mal eine herzförmige Duftkerze. Sie wollen nicht Wachtelfilet auf Chili-Schokofond essen und anschließend mit kandierten Kirschen gefüttert werden.
Dabei war der Begriff Romantik tatsächlich äußerst vielschichtig und mehrdeutig, bevor er von Tourismusstrategen, Möbelhäusern und Landhausmodemachern entdeckt und ausgiebig missbraucht wurde. Das Wort leitet sich aus dem altfranzösischen Roman ab und bezeichnete ursprünglich einen höfischen Versroman, der nicht in Latein, sondern in einer romanischen Volkssprache gedichtet wurde. Im 17. und 18. Jahrhundert bedeutete »romantisch« und »romanisch« lediglich »im Roman vorkommend«. Im späten 18. Jahrhundert erfuhr das Wort eine Abwertung, es wurde benutzt, um sich über schwärmerische Gefühle lustig zu machen.
Die Romantiker der Literatur- und Kunstgeschichte brachten einen ersten Hauch von Wellness in die Kultur ein, indem sie ihre Geschichten zum Beispiel in einem verwunschenen Schloss ansiedelten, Paare über eine blühende Wiese schlendern ließen, gerne mit Elfen, Feen und anderen Fabelwesen als Beigabe. Die Natur wurde mythisch überhöht, jedes Blättersäuseln, jeder Windstoß hatte eine seelische bis erotische Bedeutung. Ähnlich wie es in modernen Musicals üblich ist, benutzten die Dichter Nebelmaschinen, die alles Konkrete unkenntlich machten. Wenn es zur Sache ging, setzten sie kuschelige Wörter als Weichzeichner ein, es ging also zu wie in einem Softporno. Nun ist es gerade dieses spielerische Umschmeicheln, das die Romantik ausmacht, das Normale wird unkenntlich gemacht und dadurch geheimnisvoll.
Diese Gesamtstimmung herzustellen ist nicht so einfach. Wäre es also vielleicht doch hilfreich, ein dreigängiges »Casanova-Menü« zu bestellen und ein Wochenende im Hotel Cipriani in Venedig zu verbringen – mit Blick auf den dortigen Casanova-Garten? Das kostet allerdings einen ziemlich unromantischen Geldbetrag. Und es ist in solchen Fällen immer ungewiss, ob sich die Investition amortisiert.
Das soll nicht heißen, dass sich Romantik nicht planen ließe. Gerade Paare mit kleineren Kindern sind darauf angewiesen, dass ab und zu mal ein Hauch Zweisamkeit und Spannung aufkommt. Ein Wochenende im Wellness-Hotel kann da extrem hilfreich sein. Das Problem ist aber nicht die Organisation, sondern der Erwartungsdruck, der dadurch entsteht. Romantik-Arrangements erhöhen den Druck nur, und das ist dann meist das Ende der Romantik.
Hochgradige Extrem-Romantik kommt übrigens oft dort auf, wo man sie am wenigsten erwartet. In einem verdreckten, überhitzten Greyhound-Bus, irgendwo zwischen Wyoming und Ohio. Im Innenhof einer Geburtsklinik. Auf dem Hauptbahnhof, zwischen rennenden Menschen und plärrenden Lautsprecheransagen. Die schönsten Romantik-Arrangements entstehen durch einen Blick, der länger dauert als nötig, durch einen Geruch und durch ein Lächeln. Das ist unbezahlbar und nirgendwo auf der Welt pauschal zu buchen.

Titus Arnu

Titus Arnu ist Reporter bei der SZ und Buch-Autor: »Langenscheidt-Übersetzungen«, »Langenscheidt Würste der Hölle«, »Langenscheidt Dankstelle« (Sprachpannen aus aller Welt). Außerdem erschien von ihm und Martin Guhl »Papa Blödmann – ein Vater packt aus. Die beliebtesten Glossen aus 'Eltern'« bei Goldmann. Zwei neue Bücher werden im März und Mai 2010 veröffentlicht.

Musik und mehr...

 

Liebe Flora Jörgens,
ich bin irgendwie auf Ihr Escapade-Projekt gestoßen und da habe ich mich erinnert. Es muss Anfang der 90er gewesen sein, da hatte ich eine Band namens »Flowers On The Breast«, deren Songs sie hin und wieder in Ihrer Sendung spielten (hieß die nicht Soundfabrik?). Da haben wir uns immer sehr gefreut. Einmal haben Sie sogar den kompletten Text aus unserer Bandinfo vorgelesen (bis auf den letzten Absatz, den haben Sie sich nicht getraut). Da haben wir uns noch mehr gefreut. Und weil das jetzt 20 Jahre her ist und Sie in Ihrer Escapade neulich einen 20 Jahre alten Song von Donna Regina »mitlieferten«, schicke ich Ihnen hier den alten Text als PDF und einen alten Song als Link:

Original: www.traktorimnetz.de/musik/pia.mp3

'Flowers On The Breast' - Plakat und Text aus Bandinfo
Quelle: www.traktorimnetz.de/download/Flowers_fuer_Flora.pdf.zip

Sie können beides gerne veröffentlichen, wenn es thematisch passt. Ich habe in der Band damals die Songs komponiert, getextet, gesungen, dazu Gitarre und Akkordeon gespielt, unsere Drucksachen gestaltet und auch den Bandinfo-Text geschrieben. Auch wenn wir das damals kurz vorhatten, habe ich Musik nicht zu meinem Beruf gemacht. Aber das ganze drumherum, das Gestalten und Texten, ist geblieben, und so habe ich heute eine kleine Werbeagentur. Jörg Scholz


Des Rätsels Lösung aus »Escapade Nr. 3«:
Zu Tisch in der Villa Vera saßen Sharon Tate, Roman Polanski, Mia Farrow mit Gastgeber Teddy Stauffer. Komplett erraten hatte es nur Monika J. Ohne Gastgeber: Rolf K., Achim W., Jörg S.


Eine Mail zu T. Stauffer erreichte uns noch von Max S. (weitere Leserbriefe aus Platzgründen in der nächsten Ausgabe), der sich auf »Escapade Nr. 2« bezieht:

»... noch etwas zu dem artikel und über mr. acapulco alias teddy stauffer.
es hat mich schon erstaunt, dass mit keinem wort erwähnt wurde, dass der 1991 verstorbene schweizer ernest henry stauffer in den dreißiger jahren eine der berühmtesten swingbands europas geleitet hat. die »original-teddies« hatten damals unzählige auftritte und waren gerade in deutschland bekannt und berühmt. ich glaube, die meisten bandmitglieder waren deutsche. aber dann kam die zeit, wo swingtanzen verboten war.
teddy stauffer ging zunächst zurück in die schweiz, hat dann 1941 die schweiz verlassen und ist nach einem kurzen aufenthalt in hollywood nach mexiko gekommen. die aufnahmen aus den dreißiger jahren sind ohne schwierigkeiten z. b. bei amazon zu bekommen.
herzliche grüße,« max aus der maxvorstadt