Editorial
Liebe Freunde, Kollegen, Medienschaffende,
wir alle haben einen Traum, etwas, dass wir uns wünschen. Was aber passiert, wenn wir anfangen, diesen Traum in die Realität umzusetzen? Meist: jede Menge Unvorhersehbares! Volker Elsen gründete die Initiative "akku", um Künstler mit Autismus zu fördern und landet schließlich in der documenta-Halle in Kassel. Wir präsentieren „Escapade“ in Köln und sind knapp zwei Wochen vorher schon fast ausverkauft. Mehr Traumhaftes in dieser Ausgabe.
Vier "akku"-Künstler der Werkschau "Ich sehe was, was du nicht siehst" stellen wir hier schon einmal vor. Karita Guzik, Bielefeld, fotografiert seit mehreren Jahren Selbstporträts, die durch den Einsatz von Licht und Farbe die Stimmungen ihrer Welt für andere erlebbar machen sollen. Darüber hinaus schreibt sie Gedichte, die im Helicon Verlag erschienen sind.
Arne Andersen bestand erst letztes Jahr an der Waldorfschule in Flensburg die Abiturprüfung, Er schreibt Gedichte, Kurzgeschichten und hat sogar schon ein Theaterstück fertig. Doris Schüller malt 1,80 m breite Bilder, die auch in Kassel vom 29.5.-20.6. ausgestellt werden. Sie ist 47 und lebt in Wuppertal. Angelika Bienst, Jahrgang 1950, ist Mitglied der bekannten Hamburger Kunstgruppe „Die Schlumper“ und zeichnet mit Bleistift, Fineliner und Filzstift auf Papier.
Sprudelnd und spritzig wird „Escapade chambre privée“ am 29.4. in der Fiffi-Bar in Köln, garantiert geschüttelt und nicht gerührt. Wir freuen uns auf Euer Kommen!
Eure,
Flora Jörgens und Silke Vogten
Träume
Gedankenfarben
sinkt ihr Sinn in mein Blut
und sie herbsten mein Sein
mit ihrem Atem.
Erwachend
wieder Begegnungen mit vereinzelten
Düften,
so dass ich
ohne Blau in den Augen
den Tag beginne.
Karita Guzik (Helicon Verlag)
Foto: Karita Guzik
Escapade chambre privée
Die Lesung am 29.4. wird prickeln wie eine Flasche Champagner und trotzdem genug Luft atmen, weil die einzelnen Programmpunkte unterschiedlich lang bzw. kurz und durch Musikpausen getrennt sind. Zuspätkommen ist daher gar nicht möglich, weil immer etwas passiert. Einlass ist ab 19.00 Uhr, Beginn um 20.00 Uhr.
Fiffi-Bar, Severinswall 35, Köln, zwischen Chlodwigplatz und Ubierring, Restplätze reservieren über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Programmablauf:
- La première fois – auditiver Aperitif de Tom Noga
- Clip vidéo - Graw Böckler
- Ukaipa dziwa kuwina – une Délicatesse von Achim Wigand
- Bouger photos – Projection
- Der König von Mexiko – Lesung von Stefan Wimmer en personne
- Musique mexicain
- Récitation - vorgetragen von Thomas Krause
- akku - Présentation de Katharina Dietz und Volker Elsen
- Musique
- Deux Points Poème - Silke Vogten und Frank Tentler
- Vidéo clip – Graw Böckler
- Abteilung X Desinformation – Espionnage de Achim Wigand
- Der König von Mexiko – Lecture part deux von Stefan Wimmer
v.l.n.r.: Wigand, Noga, Tentler, Wimmer, Graw Böckler
Die Mitwirkenden
akku. „Autismus, Kunst und Kultur“ ist eine Initiative des Bundesverbandes "Autismus Deutschland e.V." und Volker Elsen (Paderborn) - Projektmanagement: Katharina Dietz (Berlin) – die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kunst und kulturelle Ausdrucksformen von KünstlerInnen mit Autismus einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. www.initiative-akku.org akku stellt vom 29.5.-20.6.2010 (Vernissage: 28.5.) in der documenta-Halle in Kassel aus mit Künstlerporträts u.a. von Herlinde Koelbl. Botschafter ist Jan Hoet. www.ichsehewas.de
Graw Böckler. Georg Graw und Ursula Böckler (Köln und Berlin), international tätige Videokünstler, deren neue „unauthorized commercials“ Ende April in Warschau und Wuppertal uraufgeführt werden. www.grawboeckler.de
Gezeigt wird auch ihr „Why – Donna Regina“, das bei den Oberhausener Kurzfilmtagen in der Sparte Musikvideos als Bestes prämiert wurde.
Krause, Thomas. Studierte an der Folkwangschule in Essen Schauspiel und war danach im Ensemble oder frei an vielen Häusern tätig. Als Sprecher ist er regelmäßig für die ARD, ZDF, 3SAT, RTL und div. Produktionsfirmen tätig. Krause lebt in Düsseldorf und Köln. www.thomaskrau.se
Noga, Tom. Autor von Hörspielen und Reportagen, erhielt zweimal den deutsch-amerikanischen Journalistenpreis „1st Radio Award“ der RIAS-Berlin-Kommission. Für „Changelujah. Rev. Billy’s Church Of Stop Shopping“ und „Damit die Welt besser wird“ über die Border-Samaritans. Lebt in Köln und am Ammersee.
Tentler, Frank. Social Web Strategist aus dem Ruhrgebiet. Entwickelt dynamische Konzepte für ein lebendiges Netz u.a. für: Kulturhafen 2010, Deutschen Städtetag, Kölnmesse, stARTconference, DSDIDS, div. Kulturbetriebe. Hat ein poetisches Grundbedürfnis. www.franktentler.com
Wigand, Achim. Autor aus München. Studium, dann u.a. Boxtrainer, Gastrojournalist, Veranstaltungstechniker, PR für ein großes Unternehmen. Veröffentlicht Reiseführer im Michael-Müller-Verlag. Bislang erschienen: City-Guide München und Montenegro. In Kürze: Thüringen.
Wimmer, Stefan. Journalist und Schriftsteller, lebt in München, kam als DAAD-Stipendiat nach Mexiko. Schrieb zwei Episodenromane „Die 120 Tage von Túlum“ und „Der König von Mexiko“. Der ‚Spiegel’: „Der Roman ist etwas für richtige Männer – und für Frauen, die wissen wollen, wie es im Leben eines modernen Machos zugeht.“ ‚Focus’ bezeichnete Wimmer in einem doppelseitigen Artikel als „neuen Hemingway“. www.die120tage.de
Zudem: Dirk Bannert, der für div. Hochglanz-Magazine fotografiert, www.foto-bannert.de, Sound-Mixer Pete Hantke, der als Produzent u.a. schon für Moby gearbeitet hat www.peterhantke.de, und die „Escapade“-Herausgeberinnen Silke Vogten und Flora Jörgens.
Traumdasein
Hörst du?
Alles fließt.
Alles rinnt, alles strömt,
alles fliegt.
Hörst du?
Alles steigt, alles rauscht,
alles klingt.
Alles flüstert,
denn alles weiß
um sein tief verwobnes
Traumdasein.
Arne Andersen
Das meinen die Leser
Zu Ausgabe Nr. 7: "Voll genial, die Bilder sind der Burner und die Gedichte zielen direkt in mein Herz." Melina J.
"...Noch kurze Blattkritik: Wunderbare Jamben von Silke, elegant-freche Enjambements - man ahnt die Inspiration durch den Meister der gebundenen Form im hachso informellen Nachkriegsdeutschland..." Achim W. (meint Robert Gernhardt)